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DEKUBITUS

Was ist Dekubitus?

Ein Dekubitus (zu lateinisch decumbere ‚sich niederlegen‘) ist eine lokale Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes aufgrund von längerer Druckbelastung, die die Durchblutung der Haut stört. Weitere Bezeichnungen sind Dekubitalgeschwür, Druckgeschwür, Wundliegegeschwür.

Bei Dekubitalulzera handelt es sich um chronische Wunden, die vor allem bei Patienten mit verringerter Beweg-lichkeit auftreten, besonders wenn sie bettlägerig oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Sie können auf Pflegefehler

hinweisen und werden deshalb auch als Gradmesser der Pflegequalität gewertet.

Offene Dekubitalulzera können zur Eintrittspforte für Erreger werden, die nicht nur lokale Infektionen verursachen. Eine Dekubitalläsion kann daher zum Beispiel durch Streuung von Eiterherden über die Blutbahn schwerwiegende und unter Umständen tödliche Folgeerkrankungen wie Lungenentzündung (Pneumonie) oder Blutvergiftung (Sepsis) nach sich ziehen.

Der Schweizer Mediziner Walter O. Seiler unterscheidet beim Dekubitus vier Grade in Hinblick auf die Infiltrationstiefe und drei Stadien der Wundkondition:

Infiltrationstiefe:

  • Grad 1: Rötung

  • Grad 2: Rötung, Blasenbildung, Defekt der obersten Hautschichten

  • Grad 3: Defekt der Unterhaut und darunterliegender Gewebe (Muskeln, Sehnen, Bänder) bis zur Knochenhaut 

  • Grad 4: wie Grad 3, mit Entzündung des Knochens (Osteomyelitis)

Wundkondition:

  • Stadium A: saubere Wunde, Granulationsgewebe vorhanden, keine Nekrose

  • Stadium B: nekrotische Wunde, keine Infiltration der Umgebung

  • Stadium C: wie B, aber Infiltration der Wundumgebung, Wundinfektion

Vorbeugung

Die entscheidende praktische Massnahme ist die Druckentlastung gefährdeter Körperstellen durch regelmässiges Mobilisieren, Lageveränderungen bzw. Positionieren des bewegungseingeschränkten Patienten unter Vermeidung von Scherkräften und mit gezieltem Hilfsmitteleinsatz. Geeignete Hauptpflege und angepasste Ernährungs- und Flüssigkeitszufuhr ergänzen eine wirkungsvolle Prophylaxe, können eine Druckentlastung aber nicht ersetzen. Nicht zu vernachlässigen ist die psychische Situation von Betroffenen. Sie sind durch ein ganzheitliches Pflegekonzept zur eigenen Motivation, Ernährung, Mobilisation, Prophylaxe usw. anzuregen. Patienten und ihre Angehörigen erhalten die dazu nötigen Informationen und praktische Anleitung von den entsprechenden Pflegefachpersonen

Hilfsmittel für Menschen mit Dekubitus
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